Schon seit Generationen suchen die Gemeinden entlang der Bundesstraße B 31 alt nach Wegen zur Verkehrsberuhigung. Man darf davon ausgehen, dass dieses Anliegen von sämtlichen Bürgermeistern und Gemeinderäten im Laufe ihrer Amtsperioden mindestens einmal an den dafür zuständigen Behörden vorgetragen wurde. Der Bau der B 31 neu durfte als großer Zwischenerfolg verbucht werden, doch nun müssen endlich die nächsten Schritte folgen.
Ziele und Vorgaben
- Die Wohnqualität aller Bürger und insbesondere der Anlieger soll steigen.
- Die Anforderungen unserer Touristen, die von Gemeinden mit dem Prädikat Erholungsort zu Recht ein gewisses Maß an Ruhe und Luftreinheit erwarten, sollen mehr als momentan erfüllt werden.
- Der Schwerlast- und Fernverkehr durch die Gemeinden Sipplingen und Bodman-Ludwigshafen soll auf ein Minimum reduziert werden.
- Die ortsansässigen Betriebe und Einrichtungen sollen nicht beeinträchtigt werden.
- Die Maßnahme soll zügig und kostengünstig umsetzbar sein.
- Die Regelung soll für alle Verkehrsteilnehmer leicht verständlich sein.
- Die vorhandenen Regelungen und Beschilderungen sollen möglichst weiterhin gelten. Der Bedarf an zusätzlichen Verkehrsschildern soll zur Vermeidung einer sonst drohenden Schilderflut minimal sein.
Warum jetzt?
- Derzeit engagieren sich Mitglieder des Konstanzer Kreistags für die Erarbeitung eines kreisweiten Lkw-Transitkonzepts. Sie denken über einen Aktionsplan gegen Maut-Ausweichler nach und wollen den politischen Druck auf deren Regierungspräsidium und Verkehrsbehörden erhöhen (siehe hier bzw. hier). Mit einer erfolgreichen Bürgerinitiative könnten wir diese Forderungen kreisübergreifend Nachdruck unterstützen, unsere Kreisbehörden in die Pflicht nehmen und somit möglicherweise sogar die Realisierung der Anschlussstrecken zur B 31 neu bei Espasingen und bei Überlingen forcieren (siehe z. B. hier).
- Die seenahe Trasse B 31 alt sollte rechtzeitig vor der Fertigstellung dieser Bauvorhaben aus den Navigationsgeräten der Fernfahrer gestrichen werden. Je früher diese Route bei den Softwareaktualisierungen heraus fällt, desto nachhaltiger ist die Wirkung.
- Der geplante Radweg bis zum Ortsausgang in Richtung Überlingen existiert noch nicht. Die Sicherheit der Radfahrer ist zurecht ein Hauptargument der Radwegbefürworter. Diese müsste den Behörden aber bereits heute und bis zur Fertigstellung des Radwegs wichtig genug sein, um schon jetzt verkehrsberuhigende Sofortmaßnahmen zu ergreifen.
- Nach einer im Jahr 2005 durchgeführten bundesweiten Straßenverkehrszählung rollten damals täglich 520 Lkw über die B 31 alt. Die Tendenz ist offensichtlich steigend, mitunter verursacht durch die Einführung des Lkw-Mautsystems. Unsere Argumentationsgrundlage hat sich durch die verschärfte Situation erneut verbessert, zumal die inzwischen geänderte Straßenverkehrsordnung die Sperrbeschilderung für Lkw neu regelt (siehe StVO § 45 Abs. 9).
- Die monatelange Sperrung für hohe Fahrzeuge aufgrund des Neubaus der Radweg- und Fußgängerbrücke im Winter 2007/2008 war ein gelungener Praxistest für die dauerhafte Durchführbarkeit einer ähnlichen verkehrsbeschränkenden Maßnahme.
- Unser Forum bietet die neue Möglichkeit, unkompliziert Unterschriften zu sammeln, wobei natürlich auch unsere Nachbarn zum Beispiel aus Bodman-Ludwigshafen problemlos teilnehmen können. So lassen sich in Kombination mit herkömmlichen Unterschriftenlisten relativ schnell viele Befürworter zu erfassen.
Ein konkreter Realisierungsvorschlag
Mit folgendem Lösungsansatz können die oben genannten Ziele größtenteils erreicht werden:
Den bestehenden kombinierten Verkehrsschildern (Vorschriftszeichen 253 mit Zusatzzeichen 1028-33), die schon frühzeitig vor Ludwigshafen und Überlingen das Fahrverbot durch das Wasserschutzgebiet um das Seepumpwerk bei Süßenmühle ankündigen, wird das Vorschriftszeichen 253 hinzugefügt.
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An der Kreuzung bei Brünnesbach in Fahrtrichtung Sipplingen und am Ortsausgang Sipplingen in Richtung Überlingen stehen momentan die Vorschriftszeichen 269. Im dafür vorgeschriebenen Abstand werden dort zusätzlich Kombinationen aus Vorschriftszeichen 253 und Zusatzzeichen 1026-35 installiert. Eventuell sollte an einigen Standorten der Wegweiser für bestimmte Verkehrsarten (Richtzeichen 421) eingesetzt werden. |
Erläuterungen zu den Verkehrszeichen und zur Straßenverkehrsordnung
Aus der VwV zur StVO: Zu den §§ 39 bis 43 Allgemeines über Verkehrszeichen[...] |
Alternativvorschlag
Das Verbot für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t mit freiem Lieferverkehr (Vorschriftszeichen 253 mit Zusatzzeichen 1026-35) wird für die gesamte Seetrasse der B 31 alt zwischen Ludwigshafen und Überlingen ausgesprochen.
Konsequenzen
Schlussendlich bleibt es den Straßenverkehrsbehörden vorbehalten, für welchen Streckenabschnitt der B 31 alt sie das eingeschränkte Lkw-Fahrverbot aussprechen. Möglicherweise können sie praktikablere Beschilderungsvarianten oder Sperrbereiche anbieten, die den Lkw-Durchgangsverkehr ebenso verhindern. Auch wenn es wie immer schwarze Schafe geben wird: Die meisten Berufskraftfahrer werden ihre Fahrerlaubnis nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, sondern die Verkehrszeichen befolgen.
Eine Verlagerung des Verkehrsaufkommens führt immer zu Mehrbelastungen auf anderen Strecken. Abgemildert wird dieser Effekt auf die beiden Engstellen Espasingen und Aufkirch dadurch, dass die Navigationsgeräte des Lastverkehrs nach der Streichung eines Streckenabschnitts erfahrungsgemäß weiträumigere Alternativrouten berechnen. Darüber hinaus bleiben natürlich weiterhin (über-)regionale Verkehrsleitsysteme und Lkw-Transitkonzepte anzustreben.
Unterschriftenliste
Können Sie die oben beschriebenen Maßnahmen als nächste Schritte zur Verkehrsberuhigung mittragen? Dann möchten wir Sie herzlich darum bitten, unsere Unterstützerliste zu unterschreiben. Bitte werben Sie für diese Aktion und fragen Sie Ihre Angehörigen, Freunde und Bekannten, ob Sie deren Namen ebenfalls eingeben dürfen.
Die Relevanz steigt mit der Resonanz. Jede einzelne Unterschrift ist wichtig, denn womöglich deuten die Entscheidungsträger fehlende Einträge als Gegenstimmen. Selbst falls Sie der Initiative nur geringe oder gar keine Erfolgsaussichten einräumen: Wir haben bestimmt nichts zu verlieren, sondern können mit Beharrlichkeit und etwas Glück nur gewinnen.
Zur Online-Unterschriftenliste |
Downloadbereich
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen und Formulare im pdf-Format und als Worddokument. Mit entsprechender Software (z. B. Acrobat Reader) können Sie die Unterlagen ausdrucken und auf konventionelle Weise verteilen bzw. auslegen. Bitte übertragen Sie die gesammelten Daten in unsere Online-Unterschriftenliste und geben Sie die Papierlisten an ein registriertes Forumsmitglied weiter.
Informationsblatt zur Initiative
Ein konkreter Realisierungsvorschlag
Unterschriftenliste mit kurzer Erläuterung
Unterschriftenliste ohne Erläuterungen
Worddokument (enthält alle Unterlagen)
Ihre Rückmeldung
Teilen Sie uns einfach in einem Kommentar Ihre Bedenken, Einwände, Alternativ- bzw. Verbesserungsvorschläge, Unklarheiten oder Ergänzungswünsche mit. Hier finden Sie übrigens eine Bildtafel der Verkehrszeichen in Deutschland.
Die beiden folgenden SÜDKURIER-Artikel vom 18. und 19. Mai 1995 zeigen, dass bereits anlässlich der Freigabe des ersten B 31 neu-Teilstücks weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen eingefordert wurden:
Neue Hoffnung!
Bei der Vereidigung von Oberbürgermeisterin Sabine Becker wurde bekanntgegeben, dass der Planfeststellungsbeschluss für den nächsten Bauabschnitt der B 31 neu bei Überlingen vorliegt.
Den kompletten Artikel lesen »
Hier der einführende Artikel auf der SÜDKURIER-Titelseite:
SÜDKURIER, 18.02.2009
Der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Wetzel teilt mit, dass er einen Brief an Regierungspräsident Hermann Strampfer geschrieben habe:
http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/art372495,3683595
Das ist außerordentlich erfreulich, dass Hr. Wetzel dieses Thema aufgreift. Hoffentlich bekommt er endlich Schützenhilfe von den gewählten Vertretern der Gemeinde Sipplingen. Es wäre auch so langsam an der Zeit, dass man sich Gedanken macht, wie die Seestraße mal aussehen könnte, wenn sie wieder zur Gemeinde gehört, und nicht mehr wie ein Gurt den Ort vom See trennt.
Ich habe da eine Vision von einer Allee, wo am Sonntag Einheimische und Gäste flanieren können, wie man es von Italien kennt, mit Eisverkäufern und Bänkchen, von denen aus man in Ruhe auf den See rausschauen kann.
Da müsste auch der furchtbare Wall zwischen Bahngleis und Straße nicht mehr sein. Den musste man ja bauen, um zu verhindern, dass nicht doch mal ein LKW versehentlich in den See brettert.
Wäre doch auch mal was für eine Diplomarbeit an der FH Konstanz.
Bruno Biller
Das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumfahrung Espasingen ist eingeleitet:
http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/stockach/art372461,3714776 und http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/stockach/art372461,3715266
Die erfreulichen Meldungen der vergangenen Wochen zum Planfeststellungsbeschluss der B 31 neu bei Überlingen und zum eröffneten Planfeststellungsverfahren der Umfahrung von Espasingen geben Anlass zur Hoffnung, dass diese Baumaßnahmen früher als erst in „10 Jahren“ durchgeführt werden.
Anscheinend ist der Bund sogar gewillt, die Verantwortlichkeit für die B 31 alt im Zuge der ab 2010 vorgesehenen Neu-Kategorisierung der Straßen an das Land oder an den Kreis abzutreten. Damit würden sich für uns völlig neue Perspektiven eröffnen:
Nun gilt es, dran zu bleiben und Ideen vorzutragen. So fordert der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller dazu auf, frühzeitig Einfluss zu nehmen: „Verkehrsrelevante Wünsche sind also erwünscht – von Bürgern, Verbänden, Kommunen.“
Aus unserer westlichen Nachbarschaft:
Wahlwies
Stockach
Bodman-Ludwigshafen
Stockach/Bodman-Ludwigshafen
Espasingen
Orientierungshilfen:
Vorher
Nachher?
SÜDKURIER, 21. Juli 2009:
Die vorgesehenen Maßnahmen werden gravierende Auswirkungen auf die gesamte westliche Bodenseeregion haben. Aus verschiedenen Gründen kritisieren nun die umliegenden Gemeinden die aktuellen Planungen des Regierungspräsidiums. Selbst die leidgeplagten Espasinger, die diese Entlastung schon seit Jahrzehnten herbeisehnen, äußern nun berechtigte Bedenken gegen diesen Entwurf.
Meiner Meinung nach sollten wir unseren Nachbarn aus Bodman-Ludwigshafen zur Seite stehen und insbesondere deren Forderungen nach einem LKW-Verbot zwischen Ludwigshafen und Sipplingen unterstützen.
Fortsetzung zu „Aus unserer westlichen Nachbarschaft“:
Stockach
Im Rahmen des Planfeststellungsverfahren Umfahrung Espasingen stellt der Gemeinderat Stockach acht Ergänzungsanträge. Die Punkte 1 und 2 bezeichnet Bürgermeister Rainer Stolz als ‚unabdingbare Forderungen‘ und Voraussetzung für den Bau der Trasse:
1. Hinter Ludwigshafen/Sipplingen muss auf der B 31 alt und künftigen Landesstraße eine Sperrung für den LKW-Durchgangsverkehr erfolgen. […]“
Bodman-Ludwigshafen
Die BUND-Ortsgruppe Überlingen/Owingen/Sipplingen hat heute zu diesem Thema einen Brief verschickt (siehe auch unter „Bodensee-S-Bahn“):